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Der Thüringer Wald ist als Lebensraum für den Luchs gut geeignet. Doch auch 20 Jahre nach der Wiederansiedlung im Harz, gibt es dort keine eigenständige Population. Systematische Monitoringprojekte und Computersimulationen zeigen, dass der Luchs es auch in absehbarer Zeit nicht schaffen wird, sich diesen Lebensraum zu erschließen.
Ein ausführlicher Luchs-Steckbrief ist über die Projektwebseite "Luchs Thüringen" abrufbar.
Das Projekt hat zum Ziel, durch die Ansiedlung von insbesondere weiblichen Luchsen eine stabile Population im Thüringer Wald aufzubauen. Dazu sollen 2024 bis 2027 insgesamt 20 Luchse aus naturnahen Gehegen und aus der freien Wildbahn (Rumänien) freigelassen werden.
Das Projekt wird im Rahmen des Programms "Förderung von Vorhaben zur Entwicklung von Natur und Landschaft" (ENL) des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) umgesetzt – und gemeinsam vom BUND Thüringen, dem WWF Deutschland, dem Wildkatzendorf Hütscheroda, ThüringenForst, dem Landesjagdverband Thüringen, dem UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald, dem Naturpark Thüringer Wald, der Georg-August-Universität Göttingen sowie den rumänischen Projektpartner „ACDB" und „Romsilva" durchgeführt. Das Umweltministerium unterstützt das Projekt mit rund 2,9 Millionen Euro bis 2027, wovon ein Fünftel aus dem Thüringer Landeshaushalt stammt und die übrigen 80 Prozent aus ENL-Mitteln der EU kofinanziert sind.
Aktuelle Informationen finden Sie auf der Projektwebseite.
Hier im Wildkatzendorf wurde ein Koordinationsgehege für Luchse gebaut. Es ist für die Besucher*innen nicht zugänglich. Junge Luchse (auch Nachwuchs aus dem Wildkatzendorf) werden hier vor einer Auswilderung für einige Monate abseits von Menschen gehalten und mit natürlicher Beute (vor allem Reh, keine lebenden Tiere) gefüttert. Das Gehege ist rund 3.000 Quadratmeter groß und in drei Kompartimente unterteilt. Hier können maximal drei Geschwistergruppen (aus Hütscheroda oder anderen naturnahen Gehegen) leben.
Unsere Luchse im Koordinationsgehege werden vorrangig mit ihrer natürlichen Beute (Rehwild) gefüttert. Dafür benötigen wir regelmäßig frisches Wildfleisch. Geeignet ist auch Rot- und Damwild. Wildschwein, Fuchs, Waschbär etc. wird nicht verfüttert.
Damit die Luchse üben können, ein Stück Wild zu öffnen, nehmen wir verunfallte Rehe auch gerne im Ganzen (nicht aufgebrochen). Voraussetzung ist, dass das Stück noch frisch ist. Rot- und Damwild sollte möglichst immer aufgebrochen sein.
Von den genannten Wildarten nehmen wir auch gerne geschossene Tiere (Achtung: Bleimunition muss vollständig entfernt sein!).
Als Vergütung bieten wir die Summe pro Kilogramm, die ThüringenForst verlangt. Details dazu auf Anfrage. Bei Unfalltieren ist eine Vergütung nur möglich, wenn das Tier auch für den menschlichen Verzehr geeignet wäre.
Abholung durch Mitarbeitende der Wildtierland Hainich gGmbH ist möglich. Bei Bringen des Tieres kann eine Fahrtkostenerstattung erfolgen.
Wenn Sie Wild zur Verfügung stellen können, wenden Sie sich bitte an das Wildkatzendorf Hütscheroda (Telefon: 036254 865180). Nach vorheriger Anfrage stellen wir auch eine Mobilfunknummer zur Verfügung, die außerhalb der Öffnungszeiten erreichbar ist.