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Siebter Luchs aus unserer Zucht ausgewildert - Janus in den Kalkalpen unterwegs

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„Ich freue mich sehr, dass Janus nun die Luchspopulation der Kalkalpen verstärkt und hoffentlich dazu beiträgt, den Luchsbestand Europas weiter zu vernetzen. Er ist inzwischen das siebte Tier, welches aus unserer Nachzucht in Deutschland, Österreich und Italien ausgewildert wurde“, erklärt Geschäftsführerin Dr. Katrin Vogel.

Jungluchs Janus im Schnee im Wildkatzendorf Hütscheroda

Seit einigen Jahren hängt das Luchsbestandstützungprojekt im Nationalpark Kalkalpen am seidenen Faden. Die zu geringe genetische Vielfalt der aktuellen, kleinen Luchspopulation hinterlässt bereits ihre Spuren. Die eng verwandten Luchse zeugen keinen Nachwuchs. Aus diesem Grund wurde heute in den frühen Morgenstunden der junge Luchskuder Janus im Nationalpark Kalkalpen ausgewildert. Er ist ein Luchs mit Karpaten-DNA und soll in den kommenden Jahren für Nachwuchs sorgen. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Luchs Janus tritt seinen Weg in die Freiheit an – ein junger Luchs aus der Karpatenregion, der zur dringend benötigten genetischen Vielfalt im Nationalpark Kalkalpen beitragen soll. In einem empfindlichen Ökosystem, in dem jede Art eine wichtige Rolle spielt, hilft er dabei, das natürliche Gleichgewicht zu bewahren.“

Luchs Janus ist ein reinrassiger Karpatenluchs, wurde am 22. Mai 2023 geboren und wuchs in einem naturnahen Gehege im Wildkatzendorf Hütscheroda in der Gemeinde Hörselberg-Hainich in Thüringen auf. Die letzten Monate verbrachte er in einem abgeschirmten Auswilderungsgehege. Dort wurde er ohne Menschenkontakt auf ein Leben in der freien Wildbahn vorbereitet. Nachdem er die letzten Verhaltenstests bravourös bestand, wurde Janus von der international tätigen Linking Lynx Sourcing Working Group an den Nationalpark Kalkalpen vermittelt. Linking Lynx ist ein Expertinnen- und Experten-Netzwerk, das sich mit der Erhaltung, dem Monitoring und dem Management des Karpatenluchses beschäftigt. Das europäische Zuchtprogramm für den Luchs wird von der EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) geleitet.

Nach eingehenden Untersuchungen und einem einwandfreien Blutbefund wurde Jungluchs Janus in einer Nachtfahrt nach Österreich geholt. Begleitet wurde er von Dr. Katrin Vogel vom Wildkatzendorf Hütscheroda, Tierärztin Dr. Szilvia Kalogeropoulu vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien sowie DI Christian Fuxjäger und Josef Schürhagel vom Nationalpark Kalkalpen.

LHStv. Dr. Manfred Haimbuchner: „Mit der Nachbesetzung Luchs Norik ist ein weiterer Teilschritt im Dreistufenplan zur dauerhaften Sicherung eines nachhaltigen Luchsbestandes im südlichen Oberösterreich getan“.

Nationalpark Direktor Forstinger bedankt sich speziell bei dem seit 2008 tagenden Arbeitskreis LUKA, in dem alle Interessent:innengruppen an einem Tisch sitzen. Seine Arbeit war ein wichtiger Beitrag, um diese Bestandsstützung zu ermöglichen.